„Die Arbeitsbedingungen im sozialen Sektor so auszugestalten, dass sich noch mehr Menschen für Berufe in diesem Bereich entscheiden, ist eine Mammutaufgabe. Und obwohl sich in den vergangenen Jahren bereits viel getan hat, zum Beispiel in der Bezahlung von Pflegekräften, müssen wir als Arbeitgeber auch durch Angebote von flexiblen Arbeitszeiten für unser Personal weiter attraktiv bleiben und mit der Zeit gehen, sonst erreichen wir neue Fachkräfte nicht mehr.“
Ziel sei es laut Uhle, auch langfristig ein attraktiver Arbeitgeber in der Pflege in Sachsen-Anhalt zu sein. So haben sich im vergangenen Jahr ver.di und die Landestarifgemeinschaft des DRK Sachsen-Anhalt auf eine vier Tage Woche bei vollem Lohnausgleich für die Beschäftigten im Kreisverband Sangerhausen geeinigt. Dies ist einzigartig in Deutschland.
„Soziale Arbeit allein als Kostenfaktor zu sehen, wäre zu kurz gegriffen. Es geht vielmehr um die Frage, was ist uns Pflege, oder Schulsozialarbeit oder Behindertenarbeit wert – auch im Sinne des gesellschaftlichen Zusammenhalts.“, so Uhle weiter.
Hintergrund
In einer am Montag vorgestellten Studie "Vor dem Kollaps!? Beschäftigung im sozialen Sektor" des DRK und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg, wurde erstmals der gesamte soziale Sektor mit Blick auf Arbeitsbedingungen, Arbeitsbelastungen, Altersstrukturen, Beschäftigungszeiten und Bezahlung untersucht. Die Situation im Sozialbereich sei demnach geprägt von Fachkräftemangel, Unterbezahlung und psychosozialem Stress.