· Pressemitteilung

DRK Statement: Anstieg der Pflegebedürftigen

Gestern äußerte sich Bundesgesundheitsminister Lauterbach zur aktuellen Situation in der Pflege, nachdem allein für 2023 ein bundesweites Plus von 360.000 statt 50.000 an Pflegebedürftigen zu verzeichnen ist. Einer umfassenden Neuregelung der Finanzierung der Pflege erteilte der Minister für diese Legislatur eine Absage.

Dazu äußert sich der Landesgeschäftsführer des DRK Sachsen-Anhalt, Dr. Carlhans Uhle:

„Der demographische Wandel ist seit Jahren bekannt, genauso wie die dramatische Situation in der Pflege. Schon heute ist die Lage in den pflegerischen Einrichtungen sehr angespannt, die Beiträge für die Pflege schießen in die Höhe, genauso wie die Eigenanteile der Betroffenen. Dass nun vonseiten der Politik sehenden Auges eine weitere Verschärfung der Situation durch „unterlassene Arbeit“ herbeigeführt wird, ist schockierend.“

Die Leiterin des Bereichs Pflege im DRK Sachsen-Anhalt, Kristin Heyse, unterstreicht:

„Es steht außer Frage, dass wir das bestehende System zukunftsfest machen müssen – sofort. Als DRK haben wir längst einen Vorschlag für eine Reform der Pflegefinanzierung gemacht – den Sockel-Spitze-Tausch. Hier wird das aktuelle System der Pflegeversicherung umgedreht. Nach diesem System bezahlen die Versicherten zukünftig einen fixen Sockelbetrag und die Pflegversicherung übernimmt dann alle darüber hinaus anfallenden Kosten.“ 

Mit einem Durchschnittsalter von 47,9 Jahren hat Sachsen-Anhalt die bundesweit älteste Bevölkerung und ist von Entwicklungen, gerade im pflegerischen Bereich, besonders betroffen.